Freitag, 31. Juli 2015

Von Hitzerekorden und Sicherheitslücken

Jetzt, im Juli und August, glüht auf vielen Autobahnen förmlich der Asphalt. Vielfach wurde über dunklen Fahrbahnen in Reisehöhe 40 Grad und mehr erreicht, wie die Außen-Thermometer zahlreicher Autos bestätigten – von der noch einmal deutlich höheren Oberflächentemperatur ganz zu schweigen. Trotz Affenhitze nutzen immer noch viele Autofahrer den Sommer, um ihre alten, fast abgefahrenen Winterreifen aufzubrauchen. Denn auch wenn sie nicht mehr wintertauglich sein mögen, sind 3 Millimeter Rest-Profil allemal legal. „Rechtlich mag das stimmen, aber die Sicherheit leidet dennoch dramatisch“, erklärt YOKOHAMA-Technik-Experte Ingo Kärcher.

Damit sie auch bei großer Kälte noch weich und elastisch bleiben, besitzen Winterpneus eine softere Grundmischung – und bei großer Hitze ist diese schlicht zu weich. Erst bei niedrigeren Temperaturen kommt sie in ihren optimalen Arbeitsbereich. Negative Effekte beim Gebrauch im Sommer sind deshalb vor allem deutlich längere Bremswege von ein bis vier Wagenlängen aus 100 km/h. „Das sind bis zu 16 Meter Differenz, die entscheiden können, ob ein Auto vor einem Hindernis noch zum Stehen kommt oder bis zu 35 km/h Restgeschwindigkeit besitzt“, so Kärcher. Tests führender Automobilclubs und Fachzeitschriften bestätigen dieses Ergebnis immer wieder aufs Neue.
Hinzu kommt ein schwammigeres Handling in Kurven, was durch voll besetzte und beladene Urlaubsfahrzeuge noch verstärkt wird. Wenn dann auch noch eine Dachbox für einen verlagerten, höheren Schwerpunkt des Autos sorgt oder ein Anhänger ins Spiel kommt, wird die Situation noch heikler. Das Verheerende: Wie dramatisch die Lage eigentlich ist, merkt der Fahrer häufig erst dann, wenn er zu schnell in eine Kurve fährt oder plötzlich einem Hindernis ausweichen muss. Man kann dann nur hoffen, dass die Reaktionsfähigkeit des Fahrers nicht auch noch durch Übermüdung oder Unkonzentriertheit, wie so häufig bei langen Fahrten, beeinträchtigt wird.

Und was den Spareffekt betrifft: Durch ihre weichere Gummimischung verschleißen im Sommer gefahrene Winterreifen sowieso im Zeitraffertempo und sind dann schnell überhaupt nicht mehr zu gebrauchen. Zudem erhöht ein im Sommer gefahrener Winterreifen den Spritverbrauch durch seinen größeren Rollwiderstand um bis zu 15 %. Reifenhersteller YOKOHAMA empfiehlt deshalb klar: Im Sommer Sommerreifen, im Winter Winterreifen. Schließlich zieht ja auch niemand seine abgelaufenen Winterstiefel am Strand in Italien an.

Weitere interessante Informationen zu YOKOHAMA-Reifen finden Sie auf www.yokohama.de. Sollten Sie technische Fragen haben, so schreiben Sie uns unter technik@yokohama.de.

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