Von Finnen und Dimples
Das Element Luft spielt für die Reifenindustrie eine wichtige Rolle – und das nicht nur als „Füllgas“. Auch der Aspekt der Aerodynamik direkt am Rad ist sehr wichtig, denn hier lassen sich noch entscheidende Fortschritte bei Spritverbrauch und Fahrzeugsicherheit machen. Ab 28. Oktober präsentiert YOKOHAMA die neuesten Erkenntnisse zu diesem Thema auf der Tokyo Motor Show anhand eines spannenden Prototypen, der ein innovatives „Finnen-Design“ aufweist.
Finnen sind in diesem Fall kleine Flügelchen oder Flossen, welche das aerodynamische Verhalten des Reifens verbessern und bereits im Dezember 2012 von YOKOHAMA entwickelt wurden. Zu dieser Erkenntnis verhalfen Experimente mit modernster Simulationstechnologie, die bereits 2010 begannen. Zunächst kamen die Finnen nur an der inneren Seitenwand zum Einsatz, um energieraubenden Luftverwirbelungen im Radkasten zu reduzieren. Schnell zeigte sich jedoch, dass die kleinen Flügelchen mehr können: An der Außenwand platziert und in anderer Gestalt und Position können sie nämlich sowohl den Luftwiderstand des Fahrzeugs verbessern als auch dessen Abtrieb – je nachdem in welcher Rotationsstellung sie gerade sind.
Um die optimale Platzierung am Reifen zu ermitteln, wurde in Kooperation mit der japanischen Tohoku Universität eine Studie durchgeführt, bei der auch der K-Computer zum Einsatz kam, ein Superrechner mit mehr als 80.000 Prozessoren. Geleitet wurde das Projektteam von Professor Shigeru Obayashi.
Das Finnen-Design ist jedoch nicht der einzige Durchbruch, den YOKOHAMA in den letzten Jahren erzielte. Gute Ergebnisse erzielte man auch mit so genannten Dimples in der Seitenwand – grubenförmigen Vertiefungen, wie man sie sonst bei einem Golfball findet. Auch hier haben die jüngsten Versuche zu neuen Erkenntnissen bezüglich der optimalen Platzierung geführt.
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